Allgemeine Informationen
Ammonium ist ein Ion, das entsteht, wenn Ammoniak, ein farbloses Gas mit charakteristischem stechendem Geruch, in Wasser gelöst wird. Ammoniak kommt natürlich in der Umwelt vor und wird durch den Abbau organischer Substanzen wie Pflanzen, Tieren und tierischen Abfällen produziert. Es ist auch ein Nebenprodukt der menschlichen Aktivität, insbesondere der Landwirtschaft durch die Verwendung von Düngemitteln und der Viehzucht, sowie der industriellen Prozesse. Ammoniumsalze sind in Wasser leicht löslich und spielen eine wichtige Rolle im Stickstoffkreislauf der Erde.
Wie gelangt es ins Trinkwasser?
Ammonium gelangt auf verschiedenen Wegen ins Trinkwasser. Natürliche Quellen umfassen die Zersetzung organischer Materie in Boden und Wasser. Menschliche Aktivitäten tragen erheblich zur Ammoniumbelastung bei, insbesondere durch die Landwirtschaft. Düngemittel, die reich an Stickstoff sind, sowie Gülle und andere tierische Abfallprodukte setzen Ammoniak frei, das in Ammonium umgewandelt und ins Grund- und Oberflächenwasser ausgewaschen werden kann. Auch industrielle Abwässer und die städtische Abwasserbehandlung sind Quellen der Ammoniumverschmutzung. In Wasserversorgungssystemen kann Ammonium auch durch chloraminhaltige Desinfektionsmittel entstehen, die zur Trinkwasseraufbereitung eingesetzt werden.
Welche Auswirkungen kann es auf meine Gesundheit haben?
Ammonium selbst wird im Allgemeinen nicht als schädlich für die menschliche Gesundheit angesehen, da es schnell in der Leber zu Harnstoff umgewandelt und über den Urin ausgeschieden wird. Hohe Konzentrationen können jedoch auf eine Kontamination des Wassers mit anderen schädlicheren Stickstoffverbindungen wie Nitriten und Nitraten hinweisen, die ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen können, insbesondere bei Säuglingen und Schwangeren. Nitrit, das aus Ammonium in Wasser umgewandelt werden kann, ist besonders gefährlich, da es die Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff zu transportieren, beeinträchtigen kann, was zu Methämoglobinämie oder „Blausucht“ bei Säuglingen führen kann. Nitrate wiederum sind mit einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen verbunden. Aus diesem Grund ist die Überwachung der Ammonium-, Nitrit- und Nitratkonzentrationen im Trinkwasser wichtig, um die öffentliche Gesundheit zu schützen. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Ammonium im Trinkwasser sind also indirekt und hängen mit seiner Rolle im Stickstoffkreislauf und den potenziellen Umwandlungsprodukten zusammen, die gesundheitsschädlich sein können. Die Wasseraufbereitung und -qualitätskontrolle zielt darauf ab, die Konzentrationen von Ammonium und anderen Stickstoffverbindungen unter den von Gesundheitsorganisationen festgelegten Grenzwerten zu halten, um die Sicherheit und Qualität des Trinkwassers zu gewährleisten. |