Obwohl das Leitungswasser in Deutschland sehr streng kontrolliert wird, bleibt es nicht aus, dass Rückstände von Medikamenten - insbesondere Hormone - ins Trinkwasser gelangen. Die hormonaktiven Substanzen können aus verschiedenen Quellen stammen und potenziell die Gesundheit beeinflussen. Doch wie gelangen Hormone eigentlich ins Leitungswasser? Und welche Auswirkungen können sie auf unseren Körper haben?
Wie gelangen Hormone ins Leitungswasser?
Der Grund für hormonelle Rückstände im Leitungswasser sind oft Arzneimittel, besonders Verhütungspillen und Hormonersatztherapien, denn die Hormone werden vom Körper nicht vollständig abgebaut und über den Urin ausgeschieden.
Auch die Landwirtschaft trägt dazu bei, dass Hormone über Gülle und Abwasser in den Wasserkreislauf gelangen. Kläranlagen sind derzeit noch nicht in der Lage, diese vollständig zu trennen – somit landet ein Teil davon auch in unserem Trinkwasser.
Hormonelle Rückstände im Leitungswasser stammen hauptsächlich aus folgenden Quellen:
- Arzneimittelrückstände (z. B. aus der Antibabypille oder Hormontherapien)
- Pestizide und Herbizide, die hormonähnlich wirken
- Industriechemikalien wie BPA oder PFAS
- Körperpflegeprodukte mit hormonaktiven Inhaltsstoffen
Obwohl die Konzentrationen von Hormonen im Trinkwasser in der Regel sehr gering sind, können sie Auswirkungen auf die Umwelt haben. Studien haben gezeigt, dass hormonaktive Substanzen in Gewässern zu Veränderungen bei Wasserlebewesen führen können, wie z.B. der Verweiblichung von Fischpopulationen. Die langfristigen Auswirkungen auf den Menschen sind noch nicht vollständig erforscht.
Was passiert im Körper?
Diese hormonähnlichen Substanzen können bereits in sehr niedrigen Konzentrationen wirken. Schon kleinste Mengen können das menschliche Hormonsystem beeinflussen.
Besonders gefährdet sind:
- Kinder und Babys, da ihr Hormonsystem noch in der Entwicklung ist
- Schwangere Frauen
- Männer, bei denen z. B. die Spermienqualität sinken kann
Studien bringen hormonelle Belastungen im Wasser in Verbindung mit:
- Fruchtbarkeitsproblemen
- Hormonelle Erkrankungen wie Schilddrüsenstörungen
- Störungen der Gehirnentwicklung bei Föten und Kleinkindern
- Erhöhtes Risiko für hormonbedingte Krebsarten, etwa Brust- oder Prostatakrebs
Die Konzentrationen im Leitungswasser sind zwar sehr gering und befinden sich höchstens im Nanogramm- oder Pikogrammbereich, aber es gibt Diskussionen über mögliche Langzeiteffekte, besonders bei empfindlichen Gruppen wie Kindern, Schwangeren oder Menschen mit hormonellen Erkrankungen.
Die Diskussion über mögliche Langzeiteffekte von Hormonen im Leitungswasser ist sehr komplex und betrifft sowohl Gesundheitsrisiken für den Menschen als auch für ökologische Systeme. Die Forschung steht vor großen Herausforderungen, denn Langzeitstudien sind schwer durchführbar. Viele der aktuellen Studien beruhen auf Modellorganismen oder Zellkulturen, welches nicht mit Menschen gleichzusetzen ist. Aktuell arbeitet die Europäische Union an einem Konzept „Zero Pollution Strategy", doch es fehlen klare Grenzwerte und verpflichtende Maßnahmen für hormonaktive Stoffe im Trinkwasser.
Projekt des Bundesministeriums für Gesundheit
Das Projekt HoWiTri (Monitoring von hormonellen Wirkungen im Trinkwasser in Deutschland) vom vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) untersucht die Auswirkungen von hormonellen Stoffen im Trinkwasser auf die menschliche Gesundheit.
Als Teil der Ressortforschung des BMG fokussiert sich das Projekt auf die Analyse von hormonellen Rückständen, die beispielsweise aus Medikamenten oder landwirtschaftlichen Anwendungen stammen können.
Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, die wissenschaftliche Datenlage zu verbessern und Grundlagen für gesundheitspolitische Entscheidungen zu schaffen. Dazu werden Überwachungs-Methoden entwickelt und erprobt, die eine präzise Erfassung von hormonellen Substanzen im Trinkwasser ermöglichen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, mögliche Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Kann ich Hormone im Leitungswasser erkennen?
Hormone im Leitungswasser sind für das menschliche Auge, den Geruchssinn oder Geschmack nicht wahrnehmbar. Sie kommen in extrem kleinen Mengen vor – quasi billionstel eines Gramms. Das macht sie chemisch schwer nachweisbar und für Laien praktisch unmöglich zu erkennen.
Lösungen zur Entfernung von Hormonen
Ein herkömmlicher Aktivkohlefilter reicht oft nicht aus, um Hormone zuverlässig aus dem Wasser zu filtern. Umkehrosmose-Anlagen oder spezielle Mehrstufen-Wasserfilter mit Nanofiltration können jedoch hormonelle Rückstände effektiv reduzieren. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte beim Kauf eines Wasserfilters gezielt auf diese Technologien achten.
Wasserwerke arbeiten daran, die Qualität unseres Trinkwassers zu verbessern und Hormone zu entfernen. Deutsche Forscher haben eine neue Filtertechnologie entwickelt, die einen vielversprechenden Ansatz zur effektiven Entfernung von Hormonen aus dem Wasser bietet. Diese Technologien könnten zukünftig in Klärwerken eingesetzt werden.
Wie sicher ist unser Leitungswasser wirklich?
Trotz der hohen Qualitätsstandards in Deutschland ist Leitungswasser nicht immer frei von hormonellen Rückständen. Auch wenn die Mengen derzeit als unbedenklich gelten, wächst das Bewusstsein für die langfristigen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt. Eine regelmäßige Analyse deines Trinkwassers kann helfen, die Belastung zu reduzieren.
Wasseranalysen von empowerDX
Du fragst dich, ob sich Hormone in deinem Leitungswasser befinden und in welcher Konzentration?
Aktuell lassen sich solche hormonellen Rückstände nur mit sehr spezialisierten Laboranalysen nachweisen, da sie in extrem geringen Mengen vorkommen. Für Privatpersonen ist das meist weder einfach noch kostengünstig umsetzbar.
Allerdings kann eine umfassende Trinkwasseranalyse wichtige Hinweise auf die generelle Wasserqualität liefern – etwa durch die Untersuchung auf Mineralstoffe, Schadstoffe, Keime oder Legionellen. Zwar bieten wir derzeit keine spezifischen Hormontests an, bei Interesse an einer allgemeinen Wasseranalyse kannst du uns aber gerne kontaktieren – wir informieren dich über mögliche Optionen.
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